Führungsverhalten wissenschaftlich fundiert reflektieren: PERMA-Lead Profiler

In nur 15 Minuten eine detaillierte Rückmeldung zum eigenen Positive Leadership Verhalten und zur eigenen Erwartungshaltung? Das geht mit dem PERMA-Profiler, einem Online-Testverfahren, das die Kriterien an eine organisationspsychologische Diagnostik erfüllt.

Die Auswertung

Der Auswertebericht ist meiner Meinung nach grandios. Man bekommt einen einen inhaltlich und optisch ansprechenden 13-seitigen Auswertebericht. Dort werden auch die eigenen Ergebnisse im Vergleich zu einem regelmäßig aktualisierten Benchmark dargestellt. So kann man erkennen, in welchen PERMA-Lead Faktoren man bereits gut aufgestellt ist und wo es noch Entwicklungspotenzial gibt.

Das Spannende: Der Profiler ist auch Teil des 360-Grad Feedbacks und anhand der Daten von Selbst- und Fremdeinschätzung konnte eine Studie zeigen, dass sich Führungskräfte zwar selbst besser bewerten, als dies die Mitarbeitenden tun, die Trends sind aber gleich. Das bedeutet, wenn man sich z. B. selbst so einschätzt, dass man beim Fördern positiver Emotionen in der Arbeit noch am meisten Luft nach oben hat, werden die Mitarbeitenden das wahrscheinlich gleich bewerten. So kann man auch anhand der Selbsteinschätzung an den relevanten Bereichen arbeiten.

Profiler: Ausschnitt aus dem Bereich „Positive Emotionen“

Der Bericht hat zudem den Vorteil, dass alles individuell passend zu den Ergebnissen erklärt wird. Dazu werden mehr als 700 verschiedene Textbausteine kombiniert. Und man bekommt zu den jeweiligen Bereichen einen Benchmark, also wie sich in diesem Bereich andere Führungskräfte selbst einschätzen.

Der Test ist allerdings leider nicht kostenlos, da das Entwicklungsteam, die Server, etc. finanziert werden müssen. Es gibt eine Variante, bei der man das Ergebnis gleich selbst bekommt, die würde ich allerdings nur im Zusammenhang mit einem Workshop empfehlen, da es meiner eigenen Erfahrung nach wichtig ist, die Ergebnisse besprechen zu können. Die zweite Variante ist, dass man das gleich zusammen mit einem Auswertecoaching macht, dann bekommt man den Bericht beim Gespräch mit dem Coach bzw. der Coachin.

Wenn ihr eine der Varianten machen wollt, meldet euch bei mir oder bei einem der anderen zertifizierten PERMA-Lead Coaches. Einen Coach in eurer Nähe findet ihr über diese GoogleMaps-Karte. Dann einfach eine Email an die lieben Kolleg*innen unter [email protected] mit der Nummer des Wunschcoaches schreiben und ihr bekommt den Kontakt.

Positive Leadership für die Praxis

Praktische Tools, um PERMA-Lead in der Praxis umzusetzen findet ihr in meine neuen Toolbox. Hier stelle ich alle Instrumente zur Verfügung, die ich bei Polizeien und Organisationen kennenlernen durfte, über die ich in Fachartikeln gestolpert bin oder die ich selbst (weiter-)entwickelt habe.

Zur PERMA-Lead Toolbox geht es hier.

Viele weitere praktische Beispiele, für die man keinen Download braucht, gibt es darüberhinaus in meinem Vortrag. Oder – und das macht am meisten Spaß: Maßgeschneiderte Tools selbst entwickeln in PERMA-Lead Workshops

Gesund führen mit Positive Leadership

🍎 Gesund führen mit Positive Leadership. Das war der Titel meiner heutigen Keynote beim Gesundheitstag des Polizeipräsidiums Unterfranken.

🔬 Es war mir eine Freude, den Kolleg*innen zu zeigen, welche wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Wirkungen das Erleben von PERMA auf Resilenz und Krankheit haben. Vielen Dank, lieber Dr. Markus Ebner, für Deine tollen Studien.

☺️ Auch haben wir viel PERMA erlebt, gelacht, geschmunzelt, unsere Stärken reflektiert und viele praktische Beispiele besprochen.

👏Und das PP Untefranken hat mit diesem Tag ein ganz großes Zeichen gesetzt: Aktives Fördern positiver Emotionen, viele Vortragende und Sportcoaches (und eine grandiose Organisatorin – Claudia Ernst), die ihre Stärken ausleben konnten, viel organisationsbereichübergreifene Kontakte (Relationship) und ganz viel Sinnstiftung:

👍🏻 Sogar Staatssekretär Sandro Kirchner, MdL hat sich viel Zeit genommen und durch seine Anwesenheit und in seinen Begrüßungsworten die Bedeutung der Gesundheit der Beschäftigten der Bayerischen Polizei unterstrichen!

😊 Eine großartige Veranstaltung, die meinen PERMA-Speicher wieder ordentlich gefüllt hat!

PERMA-Lead bei der Polizei Hessen

Bild generiert mit KI – in den aktualisierten Versionen der Grafik habe ich der KI auch beigebracht, ein solches Bild auch ohne Gender Bias zu erzeugen.

😊 Positive Leadership PERMA-Lead bei der Polizei? Es freut mich unglaublich, dass sich immer mehr Polizeien dafür interessieren, denn es ist aus meiner Sicht der ideale Ansatz, um gute Führung zu operationalisieren.

🤗 Mich freut es, dass ich einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, dass die Polizei Hessen PERMA-Lead in Zukunft noch intensiver nutzen wird. Warum?

1️⃣ PERMA-Lead ist wissenschaftlich erwiesen effektiv im Hinblick auf Leistung, Wohlbefinden, Reduzierung von Fluktuation, Krankheitstagen und vielem mehr. Und wir brauchen gesunde, leistungsstarke und gut gelaunte Polizist*innen und Polizeichefinnen und -Chefs.

2️⃣ PERMA-Lead ist leicht erklär- und implementierbar. Dank zahlreicher Unternehmen, die positive Leadership bereits nutzen, gibt auch zahlreiche Praxisbeispiele zur Umsetzung, die zum Nachmachen und Adaptieren einladen.

3️⃣ Es gibt tolle Tools, um die Umsetzung von PERMA-Lead zu messen und entsprechend noch gezielt weiterzuentwickeln.

❤️-lichen Glückwunsch Polizei Hessen und von ganzem Herzen für alle Kolleg*innen: viel Erfolg auf Eurem Weg!

Und auch ein herzliches Dankeschön an den Polizeipräsidenten Torsten Krückemeier, der mich zu dieser Veranstaltung eingeladen und im Nachgang auch diesen tollen Artikel dazu verfasst hat.

Vier Abendfragen – finde deine Stärke(n)

14 Tage, jeweils 8 Minuten investieren – und dafür seinen Tag bewusst erleben: Die positiven Momente wahrnehmen, wertvolle Beiträge anderer Menschen anerkennen und sich der eigenen Stärken bewusst werden.

Wissenschaftlich fundiert

Und das ganze, wie bei PERMA-Lead üblich, wissenschaftlich fundiert: 95 % der knapp 100 Teilnehmenden berichteten, dass die Übung, die es hier in leicht abgewandelter Form zum Download gibt, eine positive Veränderung und Bereicherung darstellt. Die erste und dritte Frage wurden als relativ einfach empfunden, während die zweite und vierte Frage den größten Erkenntnisgewinn brachten. Im Laufe der Zeit wurde die Übung für viele leichter, und einige begannen, während des Tages bewusst nach Situationen zu suchen, die sie später aufschreiben könnten. Besonders die vierte Frage, die sich auf Stärken konzentriert, hatte eine tiefere Wirkung als eine einfache Stärkenfrage. Viele Teilnehmende erkannten ihre Stärken erst nach einigen Tagen und berichteten von „Ketteneffekten“, bei denen eine erkannte Stärke weitere bewusst machte. Die Übung führte zu einem veränderten Wahrnehmungsfokus und half den Teilnehmenden, sich selbst besser kennenzulernen. Trotz des geringen Zeitaufwands von nur zwei Stunden über zwei Wochen hatte die Übung eine signifikante Wirkung (Quelle: Ebner, M. (2024). Positive Leadership in der Praxis. Facultas. Wien; Ebner, M. (2017). 4-Evening-Questions: A simple tool with a profound effect. Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 24(3), 269–282).

Tetris-Effekt

Dabei hat die Übung noch einen spannenden Nebeneffekt: Führungskräfte, die diese Übung absolvieren, werden auch versuchen, bei Ihren Mitarbeitenden Stärken zu erkennen. Das liegt am sogenannten TETRIS-Effekt. Menschen beginnen durch wiederholte Beschäftigung mit einer bestimmten Aufgabe oder Erfahrung, diese Muster auch in anderen Lebensbereichen zu sehen. Der Begriff stammt aus dem Videospiel „Tetris“, bei dem Spieler fallende Blöcke so anordnen müssen, dass sie vollständige Reihen bilden. Menschen, die intensiv Tetris gespielt haben, berichteten, dass sie auch außerhalb des Spiels in ihrem Alltag anfingen, Objekte oder Situationen wie Tetris-Blöcke zu sehen und zu „sortieren“. Für mich persönlich einprägsamer, weil selbst erlebt, würde ich diesen Effekt den Kinderwagen-Effekt nennen. Wer sich mit dem Kauf eines solchen beschäftigt, wird überall nur noch Kinderwägen sehen.

Im unserem Zusammenhang bedeutet das: Wenn Führungskräfte sich mit ihren eigenen Stärken beschäftigen und versuchen diese zu nutzen, richtet sich ihr Fokus automatisch verstärkt auf diese positiven Eigenschaften – auch bei ihren Mitarbeitenden. Dadurch entwickeln sie ein stärkeres Bewusstsein für das Potenzial ihrer Mitarbeitenden und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es aktiv genutzt wird.

PERMA-Faktoren

Diese Tool zahlt auf fast sämtliche PERMA-Lead Faktoren ein. Man nimmt bewusst positive Emotionen wahr. Im Kern geht es darum, die eigenen Stärken zu erkennen (Engagement). Dies wird sich durch den Tetris-Effekt womöglich auch auf die Mitarbeitenden auswirken. Man macht sich zudem bewusst, welche Menschen zu positiven Gefühlen beigetragen haben (stärkt tragfähige Beziehungen – Relationship) und man macht sich bewusst, was man erreicht hat (Accomplishment). Ein großartiges Tool!

Download

Die Übung samt Anleitung gibt es hier kostenlos zum Download. Ich wünsche Euch tolle Erkenntnisse mit diesem Tool!

Kudos-Board – Erfolge sichtbar machen

Wie kann man Erfolge sichtbar machen und auf das fünfte PERMA-Lead Element, Accomplishment, einzahlen? Geht das auch, wenn man kein Budget dazu zur Verfügung hat? Es geht! Und kostet mit einem Kudos-Board nur ein wenig Papier und Tesa. Das ganze wird noch netter mit einem Whiteboard und Magneten, aber mehr braucht es wirklich nicht. Doch ganz von vorne.

Was ist Kudos?

Der Begriff „kudos“ hat seine Wurzeln im Altgriechischen, das Wort „κῦδος“ (kudos) bedeutet Ruhm, Ehre oder Anerkennung. Es wurde in der englischen Sprache im 19. Jahrhundert populär und fand zunächst in akademischen und literarischen Kontexten Verwendung. In der modernen Verwendung ist „kudos“ oft ein informeller Ausdruck, der in sozialen Medien, im Geschäftsleben und in persönlichen Interaktionen verwendet wird, um Lob und Anerkennung auszudrücken. Der Begriff hat sich also von einem klassischen, ehrwürdigen Begriff zu einem alltäglichen Ausdruck der Wertschätzung entwickelt.

generiert mit KI

Was ist ein Kudos-Board?

Die grundsätzliche Idee habe ich aus Dr. Markus Ebners Buch „Positive Leadership in der Praxis.“ Dort beschreibt Mathias Posch von ICS in seinem Kapitel „International Conference Services: Ein engagiertes Team und eine gemeinsame Vision als Erfolgsrezept“ (S. 223-234), dass sie eine Brag Wall in der Küche haben, auf der z. B. Lobes-Emails von Kunden aufgehängt werden, damit alle die Erfolge wahrnehmen können. Diesen tollen Ansatz habe ich aufgegriffen und weiterentwickelt. Denn auch in meinem eigenen Arbeitsumfeld haben wir das große Glück, dass wir viele Dankschreiben bekommen. Aber liest man die ein bis zwei DinA4 Seiten denn tatsächlich, wenn sie an einer Wand hängen? Und auch optisch wollte ich noch mehr Pep.

Kudos-Karten

Daher habe ich Kudos-Karten entworfen. Die kann entweder die Teamleitung ausfüllen und die Inhalte des Dankschreibens zusammenfassen, oder aber man schickt dem Absender eine Auswahl als Karten als PDF und bittet darum, diese handschriftlich auszufüllen. Das macht das Kudos-Board noch persönlicher. Dann braucht man nur noch einen schönen Platz im Aufenthaltsraum, idealerweise ein Whiteboard, das man mit ein paar lässigen Magneten versieht und schon kann es losgehen – mit der Visualisierung von Erfolgen.

Fiktives Beispiel einer ausgefüllten Kudos-Karte

Kudos-Karten Download

Ich habe ein paar verschiedene Kudos-Karten entworfen, die ich Euch hier zur freien Verwendung zur Verfügung stelle. Es handelt sich um eine PDF-Datei mit mehreren Vorlagen, alle im DinA5-Format. Viel Spaß beim Erfolge sichtbar machen!

Gebrauchsanleitung für sich selbst

Ein Tool zur Selbstreflexion und Teamintegration

Es freut mich sehr, die grandiose Idee des Polizeipräsidiums Mittelhessen unter Leitung von Polizeipräsident Torsten Krückemeier mit Euch teilen zu dürfen.

Um was geht es?

Ich zitiere: „[Das Manual of Me] soll deine persönliche „Bedienungsanleitung“ sein, die anderen Menschen hilft, dich besser zu verstehen, die Zusammenarbeit harmonischer
zu gestalten und effektiv mit dir zu kommunizieren. Gleichzeitig reflektierst du durch das Erstellen des Manuals dich selbst und deine Bedürfnisse – das hilft dir UND anderen.
Das Manual soll deinen individuellen Charakter, deine Vorstellungen und Präferenzen im beruflichen Kontext wiedergeben. Das kann helfen, Themen die dich persönlich ausmachen, besprechbar(er) zu machen.“

Bezug zu PERMA-Lead

Das Tool zahlt gleich auf verschiedene PERMA-Elemente ein. So fördert es Engagement, also die stärkeorientierte Führung, weil genau nach den Stärken („Das kann ich gut und
gibt mir Energie“) gefragt wird. Und wenn einem das selber bewusst wird UND man das im Team oder mit der Teamleitung teilt, ist dies ein essenzieller Schritt, stärkeorientierte Führung in der Praxis umzusetzen.

Aber ganz besonders fördert es Relationships, also förderliche Arbeitsbeziehungen, denn es hilft, die anderen Menschen im Team in ihren Wesenszügen kennenzulernen. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich in dem diesem Team sicher fühlt, sonst ist es unwahrscheinlich, dass sich jemand persönlich so öffnet. Deswegen ist das Tool für die Vorstellungsrunde nur in Teilen geeignet. Aber wenn im Team psychologische Sicherheit groß geschrieben wird und die Führungskraft dies fördert, also Vertrauen, Lernkultur und Inklusion gelebt werden, ist dieses Tool ideal, um sich bei einem ersten Teamevent gegenseitig strukturiert kennenzulernen.

Download

Das „Manual of Me“ gibt es hier samt Erklärung zum Download.

Klick zum Download