Die Bundespolizei wächst. Eine bislang nie dagewesene Anzahl neuer Mitarbeiter*innen stellt die Bundespolizei auf allen Ebenen vor große Herausforderungen. Die neuen Kolleg*innen haben zu Recht einen Anspruch darauf, zielgerichtet eingearbeitet und „mitgenommen“ zu werden. Dieser Herausforderung widmet sich ein Gemeinschaftsprojekt mit Vertreter*innen aus allen Bereichen der Bundespolizei, einschließlich Personalvertretung und Gleichstellung. Doch wie gelingt eine nachhaltige Integration neuer Mitarbeiter*innen speziell in der Bundespolizei? Diese Fragestellung bildet das Herzstück des Projektes „Integration neuer Mitarbeiter*innen“ unter der Leitung von PD Dr. Schmelzer. Das Autorenteam skizziert den Aufbau und den Ablauf des Projektes und stellt erste Projektergebnisse auf dem Weg zu bundespolizeiweit einheitlichen Mindeststandards vor. Inhaltliche Schwerpunkte wie z. B. die Bedeutung von Führung und des Miteinanders im Kontext der Einarbeitung neuen Personals werden mit den bislang erzielten Befragungsergebnissen unterlegt und anschaulich dargestellt. Eine zentrale Rolle nehmen dabei sowohl die Anwärter*innen und Laufbahnabsolvent*innen als derzeitige und künftige Bedarfsträger*innen als auch die bestehende Mitarbeiterschaft, die „Stammbeamten“, ein.
Die Rolle der Polizei bei Versammlungen
Nach zwei Jahren Arbeit ist es geschafft – mein neues Buch ist erschienen. Die Einleitung zum Buch und eine Übersicht über die Autoren und Inhalte der Kapitel kann hier (klick) kostenlos heruntergeladen werden.

Einige Rezensionen sind schon erschienen, u.a. in der Hessischen Polizeirundschau, verfasst von Rudi Heimann, Polizeivizepräsident des PP Südhessen. Ein kleiner Auszug: „Die rund 380 Seiten, die von Bernd Bürger zusammengestellt wurden, sind ein lesenswerter Gewinn für alle Polizeipraktiker und jede Person, die sich auf wissenschaftlicher wie auch einsatzstrategischer und -taktischer Ebene mit dem Phänomen Mensch in Ansammlungen, Versammlungen oder Veranstaltungen beschäftigt. Und ich stimme dem Herausgeber in seiner Einschätzung zu, dass die Inhalte in dieser komprimierten Form und hohem Transferanteil zur Praxis bis- lang nicht Gegenstand von praxisorientierten Curricula sind. Es bleibt damit zunächst jeder verantwortungsbewussten Führungskraft zunächst selbst überlassen, sich mit diesem Werk weiterzubilden und die Inhalte auf geeignete Weise zu vermitteln, um die eigene und die Sicherheit der ihr anvertrauten Einsatzkräfte wirksam zu erhöhen.“
Hessische Polizeirundschau 4/22, S. 16.
Zum Inhalt:
Versammlungen sind wichtiger Bestandteil von Demokratie und Rechtsstaat. Der Umgang eines Staates mit Demonstrierenden wirkt nicht nur nach innen, er wird auch international wahrgenommen, man denke z.B. an Myanmar, Belarus, Hongkong oder Russland.
Für Eskalationen bei Versammlungen oder Veranstaltungen, bei denen eine Vielzahl von Menschen zusammenkommt, gibt es oft alltagsplausible Erklärungen. Doch viele dieser vermeintlich deterministischen Ursachen, Zusammenhänge oder Rollenzuschreibungen sind widerlegt oder zu stark verkürzt. Dies kann bei den Akteuren zu Fehlinterpretationen, negativen Stereotypisierungen und letztlich zu nicht optimalen Entscheidungen führen. Insbesondere bei großen Menschenmengen kann dies schwerwiegende Folgen haben: Die Lage kann eskalieren, in Ausschreitungen sowie blanker Gewalt münden.
Ziel dieses Buches ist es, einen Überblick über internationale Good-Practice Ansätze zu geben, wie in einem demokratischen Rechtsstaat der Umgang mit Menschenmengen gestaltet sein sollte. Dazu werden wissenschaftliche Erkenntnisse u. a. aus Soziologie, Psychologie, Kriminologie, Ethik und Recht interdisziplinär aufgearbeitet und anhand zahlreicher praktischer Beispiele beleuchtet.
Das Buch ist hier erhältlich (wer meine Arbeit unterstützen will, bestellt direkt beim Verlag, dann bekomme ich auch was ab):
Oder beim lokalen Buchhändler, dann freut der sich.
Generation Z – Herausforderung für die Führung der Polizei
Ein paar kurze Impulse aus meinem fast dreistündigen Vortrag zum Thema in einem Interview im Magazin des Innenministeriums Österreich, Öffentliche Sicherheit: „Die ticken einfach anders“
und auch empfehlenswert der zugehörige Artikel Herausforderung für die Führung.
Arbeitsorganisation bei der Polizei und ihre Wirkungen auf (Un)Sicherheit im öffentlichen Raum
Ausführliche Fassung – gekürzter Artikel erschienen bei der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik, Zeitpolitisches Magazin Nr. 36 Juli 2020 (ISSN 2196-0356, hier zum Download).
„Wir stehen ein für die Sicherheit der Menschen und leisten Hilfe rund um die Uhr.“1Bayerisches Staatsministerium des Innern, Leitbild der Bayer. Polizei – Handlungs- und Orientierungsrahmen für die Zukunft, https://www.polizei.bayern.de/wir/leitbild/index.html/3249, abgerufen am 01.03.2020
Dieses Zitat aus dem Leitbild der Bayerischen Polizei gilt unzweifelhaft für alle Polizeibehörden – sie gewährleisten die Sicherheit in einer Gesellschaft und zwar rund um die Uhr. Zwar ist die Arbeit 24/7224/7 steht für 24 Stunden, 7 Tage der Woche, also hier die Bereitstellung von Arbeitsleistung an jedem Tag zu jeder Zeit. kein Alleinstellungsmerkmal der Polizeiarbeit, denn etwa jeder sechste Erwerbstätige in Deutschland arbeitet im Schichtdienst (Radtke 2020), doch ist sie kennzeichnend für die Arbeit der Polizei. Um also die Arbeits(zeit)organisation der Polizei und deren Auswirkungen auf die Sicherheit im öffentlichen Raum zu verstehen, muss man auch verstehen, welche Auswirkungen der Schichtdienst, der erforderlich ist, um die ständige Verfügbarkeit der Polizei zu gewährleisten, auf Menschen hat. Denn auch wenn manche Arbeitszeitgestalter bei den Polizeien dies nicht zu berücksichtigen scheinen: auch Polizeibeamt*innen sind Menschen und entsprechend hat die Gestaltung des Schichtdienstes einen wesentlichen Einfluss auf deren Leistungs- und Handlungsfähigkeit und somit unmittelbar auch auf die (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum.
„Arbeitsorganisation bei der Polizei und ihre Wirkungen auf (Un)Sicherheit im öffentlichen Raum“ weiterlesenThe Subtle Art of Not Giving a F*ck
A Counterintuitive Approach to Living a Good Life: Wie der Titel schon andeutet, will sich Manson mit seinem Buch von den üblichen Lebensratgebern abheben. Denn die betonen in der Regel, was man alles erreichen könnte oder sollte – höher, schneller, weiter (siehe bspw. Game Changers). Die Kehrseite ist aber, dass einem dabei ganz deutlich vor Augen geführt wird, was man bislang nicht geschafft hat. Man hat dies und das eben nicht erreicht, ist nicht außergewöhnlich. Und die üblichen (amerikanischen?) Lebensratgeber zielen alle darauf ab, dass man endlich außergewöhnlich sein und alle Ziele erreichen kann.
Manson zeigt in seinem Buch einen anderen Weg zum persönlichen Erfolg auf. Das Buch ist übrigens auch auf Deutsch verfügbar („Die subtile Kunst des darauf Scheißens“ bei Amazon anschauen), aber speziell bei diesem Buch dürfe es fast unmöglich sein, den „Geist“ des Buches richtig ins Deutsche zu transportieren. Während „to give a fuck“ im englischen vieldeutig ist und der Autor den Ausdruck entsprechend kreativ einsetzt, wird alleine das in der deutschen Sprache schwierig. Mal schauen, ob es mir gelungen ist.
„The Subtle Art of Not Giving a F*ck“ weiterlesen#Instacops – privater Instagram Account als Polizist*in?
Kommentar eines Wissenschaftlers und Polizisten.
Erschienen am 24.05.2020 in Deutsche Polizei, 06/20., S. 20 ff

Bei meinen Vorträgen über die Generation Z geht es zum Teil auch um private Accounts von Polizeibeamt*innen in den Sozialen Medien, wenn sie dort als „Cop“ erkennbar sind. Der Umgang mit diesen sogenannten #instacops ist je nach Behörde und Bundesland durchaus sehr unterschiedlich. So werden bei manchen Polizeien Fotos mit Uniform in einem privaten Account disziplinarrechtlich geprüft, da dieses Foto vermeintlich während der Dienstzeit entstanden sein muss.
„#Instacops – privater Instagram Account als Polizist*in?“ weiterlesenGibt es DIE Generation Z? Generationen vs. Sinus-Milieus.

Gibt es denn eigentlich „DIE“ Generation Z? Eine gute Frage, vor allem, wenn man sich einmal mit den Sinus-Milieus befasst hat. Das Sinus-Institut (Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH) hat sich seit über 40 Jahren darauf spezialisiert, die Gesellschaft vielschichtig zu analysieren. Und eines wird bei dieser Analyse deutlich, auch die Lebenswelt der Jugendlichen ist (wie eigentlich zu erwarten) sehr ausdifferenziert.
Die Sinus-Milieus
Die Forscher des Sinus-Instituts befragen verschieden Zielgruppen in sogenannten Lebenswelt-Explorationen unter anderem im Hinblick auf deren Werte, Einstellungen, Lebensziele und Lebensstil sowie den sozialen Hintergründen. Diese Daten werden analysiert und dabei können verschiedene Cluster gebildet werden. Diese Gruppen von Gleichgesinnten werden als Milieus bezeichnet. Um ein breiteres Bild zu bekommen, werden zudem quantitative Daten anhand eines standardisierten Fragebogens erhoben. Auf diese Weise wird versucht, ein möglichst realitätsnahes Bild der soziokulturellen Vielfalt in der untersuchten Population, z.B. den Jugendlichen in Deutschland, zu erlangen. Dabei kann das Institut aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in diesem Bereich auf einen historischen Datenschatz zurückgreifen und so auch Veränderungen deutlich machen (Längsschnittuntersuchungen). Einen kurzen aber sehr informativen Einblick in die deutschen Milieus gibt das folgende kurze Video.
„Gibt es DIE Generation Z? Generationen vs. Sinus-Milieus.“ weiterlesenGeneration Z – Christian Scholz
Christian Scholz: Generation Z. Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt.
Beschäftigt man sich mit Generationen, stolpert man ständig über zwei Namen: Klaus Hurrelmann (Shell Studie) und Christian Scholz. Deswegen darf auch ein kurzer Einblick in das Buch des Zweitgenannten nicht fehlen, vor allem weil ich persönlich es als hervorragend bewerte. Müsste ich zwischen allen Werken zur Generation Z wählen, würde ich dieses nehmen.
Jugend 2019 – 18. Shell Jugendstudie
Jugend 2019 – 18. Shell Jugendstudie: Eine Generation meldet sich zu Wort. Von Auf das Bild klicken, um das Buch bei Amazon anzusehen. Von Mathias Albert, Klaus Hurrelmann, Gudrun Quenzel et al.
Eigentlich der Klassiker, wenn es darum geht, herauszufinden, wie „die“ Jugend tickt. Der große Vorteil: es ist eine Langzeitstudie, dh. die Autoren können ihre Daten im Zeitverlauf vergleichen und somit Entwicklungen und Trends sehr gut darstellen. Aus diesem Grund ist die Studie auch eine meiner Hauptquellen für die Vorträge.
Generation Z für Personaler und Führungskräfte
Generation Z für Personaler und Führungskräfte von Rüdiger Maas. Kurze Einblicke in das Buch. Wer das Wissen aus meinem Vortrag vertiefen möchte, einige Dinge nochmal nach- oder aufbereiten möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen. Er ist natürlich auch für Einsteiger geeignet, die den Vortrag nicht kennen und sich für die Generation Z interessieren.
Das Buch von Rüdiger Maas zur Generation Z zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Autor immer zügig auf den Punkt kommt. Das Buch ist also ideal für alle geeignet, die wenig Zeit haben, also wie der Titel schon sagt, insbesondere Personaler und Führungskräfte ;-). Ich hatte das komplette Buch in knapp 2 Stunden gelesen, inklusive Vorwort und Literaturverzeichnis.
„Generation Z für Personaler und Führungskräfte“ weiterlesen