Warum ich als Führungskraft von PERMA-Lead überzeugt bin
Seit 2013 bin ich Führungskräftetrainer an der Deutschen Hochschule der Polizei , leite aktuell am Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei den Fachbereich Führung und Einsatz und habe verschiedenste Führungsfunktionen in der Bayerischen Polizei ausgeübt. Ich setzte mich also schon sehr lange mit dem Thema Führung auseinander, habe zahlreiche Theorien und Studien gelesen und sie im praktischen Führungskontext reflektiert. Doch so spannend viele der Ansätze waren, was mir als Führungskraft und Wissenschaftler gefehlt hat, waren der wissenschaftliche Nachweis der Effekte und / oder die leichte praktische Anwendbarkeit, also eine Operationalisierung dieses „Führungsstils“.
Als ich mich 2019 gerade mit dem Thema Positive Psychologie beschäftigt habe, bin ich zufällig auf das frisch erschienenen Buch von Dr. Markus Ebner gestoßen (hier zur aktualisierten Ausgabe). Und da hat mir ein Führungsansatz zum ersten Mal richtig gepackt. Denn es gibt zahlreiche Studien, in denen die positiven Effekte von PERMA-Lead nachgewiesen werden (höhere Mitarbeiterbindung, besseres Wohlbefinden, weniger Krankheit, mehr Kreativität, geringe Burnoutprädisposition, u. v. m.). Und noch viel besser: PERMA-Lead lässt sich total einfach in der Praxis umsetzen – man muss es nur tun. Es gibt zahlreiche Good-Practice Beispiele im Buch von Dr. Markus Ebner und das war tatsächlich auch mein erster Selbstversuch mit Positive Leadership: Ich habe mir jedes Jahr zu Weihnachten drei dieser Beispiele rausgesucht und diese eingeführt und mit meinen Teams durchgeführt. In einem anderen Beitrag habe ich übrigens auch noch einige weitere Beispiele gesammelt bzw. Vorschläge aus dem Buch mit Beispielen angereichert.
PERMA-Lead hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe mich 2024 als Coach zertifizieren lassen. Mir macht es unglaublich Spaß, andere Führungskräfte mit den großartigen Vibes positiver Führung anzustecken und ich freue mich, gerade wenn Behörden und Polizeien diesen Ansatz ausprobieren – und so wissenschaftlich nachgewiesen dazu beitragen, dass die Arbeit für alle Beschäftigten, Vorgesetzte und Mitarbeiter lebens- und liebenswerter wird.
Was ist PERMA-Lead?
Hier eine kurze Zusammenfassung, für was PERMA-Lead eigentlich steht. Ausführliche Informationen findet ihr in den Büchern von Dr. Markus Ebner oder auch in meinen Vorträgen und Keynote.
PERMA-Lead überträgt die Prinzipien des PERMA-Modells (Positive Psychologie) auf die Führung und legt den Fokus auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden als Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Dieser Ansatz ist nicht nur ethisch sinnvoll, sondern auch strategisch klug, denn die Studienlage belegt zahlreiche positive Effekte.
Die Führungskraft muss „nur“ dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden genug PERMA in der Arbeit erleben – wie ein*e gute*r Gärtner*in dafür sorget, dass die Pflanzen ausreichend Dünger (der aus verschiedenen Komponenten besteht) vorfinden. Das heißt übrigens auch: nicht einmal alles überdüngen und sich dann nicht mehr kümmern, sondern regelmäßig düngen 😉 ! Viele praktische Beispiele zur Umsetzung findet ihr auch in meiner Toolbox.
- 😊 P – Ermöglicht positive Emotionen: Führungskräfte versuchen aktiv positive Emotionen in der Arbeit zu fördern, zum Beispiel in dem sie ihre Mitarbeitenden wertschätzen, mit ihnen lachen oder Raum zum Lachen geben und idealerweise auch selbst gute Laune haben und verbreiten.
- 💪🏻 E – Fördert individuelles Engagement: Die Führungkraft sollte wissen, welche Stärken die Mitarbeitenden haben und versuchen, diese zielgerichtet so einzusetzen, dass sie viele dieser Stärken in der Arbeit ausleben können.
- 🤝 R – Schafft tragfähige Beziehungen (Relationship): Hier geht es maßgeblich um psychologische Sicherheit, also eine Kultur zu schaffen, deren Basis Vertrauen ist, bei denen bei Fehlern der Fokus auf dem Lernen liegt und in der sich jeder mit seinen Eigenschaften willkommen und wertgeschätzt fühlt.
- 💭 Vermittelt Sinn in der Arbeit (Meaning): Führungskräfte sollten den Sinn der Arbeit, von einzelnen Arbeitsschritten aber auch von Entscheidungen, Veränderung erklären und die Mitarbeitenden so mitnehmen. Dazu gehörte es bspw. auch, die Bedürfnisse anderer Organisationseinheiten zu erklären und den Gesamtsinn mancher Tätigkeiten oder Prozesse aufzuzeigen.
- 🍾 Macht Erreichtes sichtbar (Accomplishment): Arbeit hört nicht auf. Jeden Tag gibt es etwas zu tun. Ein klassisches Hamsterrad. Umso bedeutender ist es, sich bewusst zu machen, was man tatsächlich erreicht hat. Diese Selbstwirksamkeit zu verspüren ist bspw. ein wichtiger Resilienzfaktor für Burnout. Die Führungskraft kann entscheidend dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden ihre kleinen Erfolge wahrnehmen. Und große Erfolge gerne vor anderen loben und falls möglich auch feiern!
Fazit
Lest die Bücher, fragt einen Vortrag bei mir an, lasst Euch anstecken. Positive Leadership macht wirklich Spaß und tut gut! Wenn ihr weiter am Ball bleiben wollt, schaut auch gerne bei meinem LinkedIn oder Insta vorbei – und vergesst nicht, die Toolbox anzuschauen. Probiert es aus 😊!